Ein zentrales Anliegen der Dorfgemeinschaft war es - so bereits bei den ersten Besprechungen des Dorferneuerungsvereins erkennbar - den Kirchenplatz entsprechend zu gestalten. Die Leitung dieses Projektes lag in der Hand des Obmanns Gerhard Wendl. Besonderes Augenmerk bei der geplanten Gestaltung galt dabei nicht nur den anzulegenden Wegen (ursprünglich fand sich eine Wiese, durch die ein Trampelpfad führte), Bäumen und Sträuchern, sondern auch den in erster Linie mündlichen Berichten, wonach der Kirchenplatz einmal als Friedhof gedient haben sollte. Der alte Herr Hell, der die fußballspielende Jugend in den 60er Jahren mit Verweis auf diesen immer wieder vertrieb, ist an dieser Stelle zu nennen, da er dieses Wissen auf diese Weise weitergab. Als dann die Baggerarbeiten für die Gestaltung des Platzes begannen fanden wir tatsächlich jede Menge menschlicher Knochen, die wir fein säuberlich auf dem Dachbodens unseres Feuerwehrhauses aufbewahrten. Zeitgleich gab ein historischer Fund Auskunft darüber, dass der Großruster Kirchenplatz bis zum Jahr 1684 auch als evangelischer Friedhof gedient hat. Somit war klar, dass wir bei unseren Grabarbeiten nicht nur Überreste katholischer, sondern auch evangelischer Christen gefunden hatten, die es bis zum ausgehenden 17. Jahrhundert in unserer Gemeinde gab. Aus diesem Grund wurde 2001 auf dem Kirchenplatz ein ökumenisches Denkmal errichtet, unter dessen Sockel die Gebeine neu bestattet wurden. Das ökumneische Denkmal stammt aus der Hand des Paudorfer Künstlers Leo Pfisterer. Alljährlich findet aus diesem Anlass im Herbst ein ökumenisches Abendgebet mit evangelischen und katholischen Christen statt. |